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Welchen Fotokram habe ich beim Wandern dabei?

Welchen Fotokram habe ich beim Wandern dabei?

Jedes mal, wenn ich meinen Rucksack wieder packe, bin ich hin- und hergerissen zwischen möglichst wenig Gewicht und alles Wichtige – gerade auch an Objektiven – dabei zu haben. Für mich gibt es nicht „die perfekte Ausrüstung“ für jede Tour, gerade beim Wandern. Ganz im Gegenteil: ich habe eine Grundausstattung, die ich je nach Anforderungen durch Erweitern oder Verkleinern anpasse.  Damit bleibe ich flexibel und bin immer optimal ausgestattet.

 

Beim Wandern oder Trekking ist der entscheidende Punkt das Gewicht, welches man bereit ist zu tragen. Vielleicht sollte ich besser sagen: zu schleppen! Jeder hat da seine eigene Schmerzgrenze. Grundsätzlich sollte man, bevor man an den „Fotokram“ denkt, alles Wichtige zum Wandern wie Proviant, Notfallset, Getränke, Kleidung etc. schon geplant  / gepackt haben. Selbst für eine Tagestour im Gebirge kommt da schon einiges zusammen! Was dann noch als Gewichts- / Platzreserve übrig bleibt, kann für die Fotoausrüstung verplant werden. Meinen Artikel was ich in meinem Wanderrucksack immer dabei habe findet ihr hier.

Transport der Ausrüstung

Rucksack oder Tasche

Tasche

Ausgehend von einer mittleren DSLR Ausrüstung gibt es für mich verschiedene Varianten. Zum einen eine komplett separate Fototasche zusätzlich zum Rucksack. Ich habe lange Jahre die Lowepro Inverse 200 AW benutzt und war sehr zufrieden. Die Kamera ist vor Verschmutzungen geschützt, und es passt noch ein bisschen Equipement mit hinein.

Die Fototasche montiere ich mir dann so an Hüftgurt und Träger, dass sie fest sitzt und mich nicht an den Armen stört. Die Kamera ist so in wenigen Sekunden zur Hand, und der Rucksack muss nicht abgesetzt werden. Die Nachteile dieses Systems sind, dass man das Gewicht auf der anderen Hüftseite ausgleichen muss. Zusätzlich ist man stark in der Bewegung eingeschränkt, was gerade auch beim Wandern im Hochgebirge kritisch werden kann.Nahaufnahme leere Fototasche

  

Wanderrucksack

Desto schwieriger die Wanderungen werden, umso mehr hat mich die separate Tasche gestört. Irgendwann habe ich dann ein System entwickelt, bei dem der Wanderucksack allein ausreichend Platz für die komplette Ausrüstung bieten sollte. Als Wanderrucksack verwende ich einen Deuter Futura 28 , mit dem ich dann vom Volumen her gerade so auskomme. Der Tragekomfort ist hervorragend, die Qualität und Verarbeitung ebenso.

                           Deuter Futura 28

Foto- / Wanderrucksack

Sollte ich einmal mit dem Flugzeug unterwegs sein oder eine sehr umfangreiche Fotoausrüstung unterwegs benötigen, benutze ich den Mindshift Gear UltraLight Dual 36, einen kombinierten Foto- und Wanderrucksack.

Der Rucksack hat im unteren Teil ein separates Compartement für Fotoequipment mit einer herausnehmbaren Tasche. Gut gepackt, geht er auch noch als Handgepäck im Flugzeug mit. Der Rucksack selbst wiegt nur 1,4 kg, lässt sich super tragen und ist von hoher Qualität. Die integrierte Tasche kann auch komplett separat als Fototasche benutzt werden.

    Mindshift Gear UltraLight Dual 36, meine Erfahrungen.

Mehr möchte ich meinem Rücken dann allerdings nicht mehr zumuten. Von reinen Fotorucksäcken halte ich persönlich nicht viel. Natürlich sind die meisten praktisch, geräumig und vor allem eins: groß! Damit verleiten sie dazu, immer zuviel mitzuschleppen.

Außerdem finde ich es persönlich unpraktisch, jedes mal zum Fotografieren den Rucksack abnehmen zu müssen. Mein Favorit ist hier, selbst für die DSLR, der normale Wanderrucksack, welchen ich mit zusätzlichen Objektivtaschen von Mindshift und einem Kamera Clip von Peak Design an meine Bedürfnisse angepasst habe.

Nahaufnahme Objektivtasche

                Mindshift Gear Lens Switch Case

 

               Neoprenbeutel für den Rucksack

 

                               Peak Design Clip

 

Die Objektivtaschen lassen sich bequem am Hüftgurt vom Rucksack befestigen, und der Kameraclip kommt direkt an den Tragegurt. Damit ist die Kamera beim Wandern immer griffbereit. Wenn man beide Hände braucht, aber auch schnell wieder „geparkt“. Selbst meine Nikon d750 mit angesetztem Tamron SP 15-30mm Weitwinkel Objektiv F/2.8 Di VC USD lässt sich so relativ komfortabel tragen. Mit dieser Variante habe ich eine DSLR mit angesetztem Objektiv und zwei zusätzliche Objektive in den Objektivtaschen dabei.

Die Objektivtaschen haben einen separaten Regenüberzug und können in der Länge / Größe per Reissverschluss auf die Objektivgröße eingestellt werden. Für Kleinkram gibt es separate Fächer. Sollte das Wetter zu feucht werden, kommt die Kamera in den Rucksack oder bekommt auch eine Regenhaube übergezogen. Sollte ich dann doch noch ein Objektiv lose im Rucksack transportieren müssen, benutze ich Neopren Beutel zum Schutz.

Fotozeugs

Kamera und Objektive

Wie oben schon beschrieben, besteht meine Basisausstattung aus einer Nikon D750, plus Tamron SP 15-30mm Weitwinkel Objektiv F/2.8 Di VC USD. Dazu noch das Sigma 105 mm F2,8 EX Makro DG OS HSM-Objektiv. Sowie mein geliebtes Nikon AF-S Nikkor 300 mm 1:4E PF ED VR . Anfänglich war ich noch mit dem Batteriehandgriff unterwegs, welcher das Handling der D750 für mich doch noch etwas verbesserte.

Mittlerweile  benutze ich das Clip System von Peak Design und habe deswegen auf den Batteriegriff verzichtet. Natürlich habe ich vor ca. 10 Jahren auch mit zwei Standardzooms 16-85 und 70-300mm von Nikon begonnen. Über die Jahre sind die Ansprüche vor allem an die Bildqualität stetig gewachsen. Seit meinem Wechsel im Frühjahr zum Vollformat bevorzuge ich, wo es nur geht, Festbrennweiten. Meinen technischen „Werdegang“ in der Fotografie findet ihr hier.

                                        

Nikon D750 mein Erfahrungsbericht.

 

                

Tamron 15-30mm f/2,8 meine Erfahrungen.

 

 Sigma 105mm f/2,8 Macro mein Erfahrungsbericht.

                     

Nikon 300mm f/4,0 mein Erfahrungsbericht.

 

Objektive

Damit bin ich in der Regel gut aufgestellt. Je nach Tour und Fotomotiven ergänze ich z.B. noch den Nikon Telekonverter Nikon TC-17E II. Normalerweise nehme ich nie mehr als drei Objektive mit, mitunter reichen auch zwei. Bei besonderen Anforderungen tausche ich das eine oder andere Objektiv obiger Grundausstatttung entsprechend aus. In der Regel gegen eine lichtstärkere Festbrennweite wie z.B. das Nikon 20mm F/1,8

Mein  Nikon AF-S NIKKOR 85 mm 1:1,8G kommt auch hin und wieder zum Einsatz. Auch das Nikon AF-S NIKKOR 50 mm 1:1,8G Objektiv ist häufig dabei. Wenn ich im unteren Brennweitenbereich etwas mehr Flexibilität benötige, greife ich auf mein gerade gebraucht erworbenes Tamron 24-70 mm F/2,8 USD.

 

Nikon 85mm, mein Erfahrungsbericht.

 

Nikon 35mm, meine Erfahrungen.

Nikon 50mm, mein Erfahrungsbericht.

 

 

Tamron 24-70mm f/2,8, mein Erfahrungsbericht.

 

Meine Erfahrungen über die Jahre sprechen eine eindeutige Sprache: weniger ist mehr! Das bezieht sich zum einen auf die Anzahl der Objektive, was bedeutet, dass ich mir ein Maximum von 3 Objektiven für jede Tour gesetzt habe. Allerdings können im Idealfall auch mal nur 2 ausreichend sein. Von Vorteil ist häufig auch eine etwas „spektakuläre“ Brennweite, wie z.B. ein Ultraweitwinkel für die Landschaftsfotografie. Das gepaart mit hoher Lichtstärke und guter Abbildungsqualität lässt mich gern auf eine lückenlose Brennweitenabdeckung verzichten. Schließlich ist man eh zum Wandern unterwegs, und die „fehlende“ Brennweite kann häufig durch ein paar Schritte ersetzt werden!

Zubehör

Stativ

Hier kommen wir wohl zum unbeliebtesten Ausrüstungsgegenstand für unterwegs. Manche schwören drauf und haben grundsätzlich eins dabei. Andere denken sich,  der Bildstabilisator wird´s schon richten. Ich nehme den „Mittelweg“: zu bestimmten Touren ist es  dabei, aber längst nicht bei jeder! Wobei ich meine Alu Version vor kurzem schon gegen die Carbon Variante getauscht habe. Ich benutze für unterwegs oder auf Reisen ein Sirui ET 1204 Carbon Stativ, mit Sirui K20x Kugelkopf. Beides hat ein Gesamtgewicht von ca.1350 g. Also zum Wandern für mich noch OK. Gewisse Größe und Stabilität hat selbst aus Carbon sein Gewicht und leider auch Preis!

 

Sirui ET1204 C, mein Erfahrungsbericht.

 

 

Sirui K20X, mein Erfahrungsbericht.

 

Tragegurt / Clip / Schlaufe

Nachdem ich auf meine separate Fototasche verzichtet habe, war die Frage: wohin mit der Kamera beim Wandern? Der Original Kameragurt ist offen gesagt eine Zumutung und für längeres Tragen absolut ungeeignet. Zumal man damit auch noch aussieht wie………..! OK, wenn schon Gurt, dann auf jeden Fall nicht der Originale von Nikon.

Ich bin dann bei Peak Design fündig geworden in Form des Peak Design Slide Gurte. Damit ist ein längeres Tragen in verschiedenen Positionen ermüdungsfrei möglich. Die Montage über eine Bodenplatte ist mit dem Arca Swiss System kompatibel und so kann die Kamera jederzeit ohne Demontage des Gurtes auf das Stativ gesetzt werden.

 

Peak Design Slide, mein Erfahrungsbericht.

 

Clip von Peak Design

 

Allerdings bevorzuge ich gerade mit meinem Superweitwinkel immer häufiger  die bodennahe Aufnahmeposition. Durch den Klappmonitor an der Nikon D 750 jetzt ja auch problemlos möglich. Das Handling mit dem Gurt wurde mir auf die Dauer dann leider auch etwas zu nervig. So beschloss ich vor kurzem, den Clip von Peak Design auszuprobieren. Dieser lässt sich an allen möglichen Gurten oder Gürteln befestigen. Darauf kann man dann die Kamera mit Hilfe der Bodenplatte einclipsen.

 

 

YouTube

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Damit hat man dann unterwegs bei Bedarf beide Hände frei bzw. die Kamera schnell zum Fotografieren bereit. Anfangs war das etwas gewöhnungsbedürftig, aber selbst mit dem sperrigen und schweren Tamron 15-30mm ist das Handling einwandfrei. Als Ergänzung habe ich mir noch die passende Handschlaufe Peak Design Clutchzugelegt. Da ich jetzt auch keinen Batteriegriff mehr verwende, spart diese Variante auch noch etwas Gewicht und Volumen.

 

Clutch von Peak Design

 

Diverses, Reinigung / Schutz

Beim Trekking oder Wandern bekommt die Kamera Schmutz / Feuchtigkeit ab, das lässt sich nie ganz vermeiden. Es ist daher wichtig, die richtigen Schutz- und Reinigungsutensilien dabei zu haben. Persönlich setze ich auf einen Reinigungsstift, einen kleinen Blasebalg und ein Mikrofasertuch*. Wasser und Isopropanol habe ich meist abgefüllt in kleinen Sprüflaschen Pumpzerstäubern dabei.

So kann man die Linsen / Filter von allen Verschmutzungen befreien,  egal ob Sand, Wasser, Staub oder Matsch. Als simplen Regenschutz für Kamera und Objektive benutze ich Einmalduschhauben. Damit lässt sich die Kamera schnell bei beginnendem Regen oder hoher Luftfeuchtigkeit schützen. Wenn ich die Kamera kpl. im Rucksack transportieren muss, benutze ich ein großes Mikrofasertuch zum Einschlagen. Für Objektive, welche ich zusätzlich „lose“ im Wanderrucksack transportiere, verwende ich Objektivbeutel aus Neopren in verschiedenen Größen.

Objektivbeutel aus Neopren versch. Größen.

 

Reinigungsset

 

Pumpzerstäuber

 

Einmalduschhaube

 

Bei Bedarf nehme ich einen Fernauslöser mit. Hauptsächlich natürlich, wenn ich meine ND Filter dabei habe. Für den Filtertransport der ND und Polfilter  aus empfindlichen Glas verwende ich eine Hartbox von NISI. Für Langzeitbelichtungen sehr wichtig, Fernauslöser die : kleines Teil, große Wirkung. Meinen Artikel zum Schutz und Reinigung der Ausrüstung unterwegs findet ihr hier.

 

 

Fernauslöser

 

Okularabdeckung Nikon

 

 

Haida ND / Polfilter 150mm

 

 

 

Nisi Filterbox

 

Fazit / Empfehlung

In der Beschränkung liegt der Meister. Man sollte seine Ausrüstung genau abgestimmt auf die  Tour zusammenstellen. Meist weiß man schon vorher, was einen erwartet. Beim Wandern gerade im Gebirge zählt jedes Gramm und man muss sehr genau abwägen, was unbedingt dabei sein soll. Wozu das schwere Tele mitnehmen, wenn man nur Landschaftsbilder und Makros machen möchte. Klar, eine gewisse Grundausstattung mit Kamera, zwei Objektiven, Reinigungs- und Schutzutensilien sowie Transportbehältnis gehört immer dazu.

Mein Artikel für eine empfehlenswerte Ausrüstung für die Landschaftsfotografie findet ihr hier. Allerdings muss es in der Regel nicht der mit 15 kg gefüllte Fotorucksack sein, um vernünftige Landschaftsaufnahmen zu machen. Wenn man kein Macro Objektiv dabei hat, muss man sich auch nicht mit entsprechenden Motiven dafür beschäftigen.

So hat man den Kopf frei, sich ganz auf die Landschaftsmotive für das Weitwinkel zu konzentrieren. Selbst damit lassen sich in der Not beeindruckende „Nahaufnahmen“ machen. Ganz nebenbei lernt man so zu improvisieren und flexibel mit der vorhandenen Technik umzugehen, die man dabei hat. Die Ergebnisse sind oft überraschend und absolut beeindruckend, wenn man neue Wege beschreitet. 8 Tipps für bessere Landschaftsbilder gibt es hier.

Was habe ich in meinem Wanderrucksack dabei?

Weitere Technik Erfahrungsberichte findet ihr hier.

Meine Fototechnik findet ihr hier.

Hier meine Wunschliste .

Zu meiner Bildergalerie geht es hier.

 

 

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Letzte Aktualisierung am 16.04.2022 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 56 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider mußte ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 10 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als Digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Schaut auch gerne in meinem Shop vorbei, vielleicht findet Ihr dort etwas passendes. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

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