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Makrofotografie, was ist das, wie geht das? Teil 1 Einführung+Technik.

Makrofotografie, was ist das, wie geht das? Teil 1 Einführung+Technik.

Ich möchte hier meine neue kleine Reihe Makrofotografie vorstellen. In loser Folge werde ich hier verschiedene Bereiche der Makrofotografie beleuchten. Die Makrofotografie ist neben der Landschaftsfotografie ist schon seit einigen Jahren ein Schwerpunkt meiner fotografischen Tätigkeit. Heute soll es mit einer allgemeinen Einführung zur Technik und Begriffserklärung in Teil 1 losgehen. Insgesamt wird es zu diesem Thema 7 Artikel mit unterschiedlichen Schwerpunkten geben.

Makrofotografie, was ist das, wie geht das?

Teil 1, Einführung & Technik allg.

Was ist das?

In der Makrofotografie wird ein Objekt so vor der Kamera positioniert, dass es auf der Aufnahme sehr groß und detailliert wiedergegeben wird. Im engeren Sinne spricht man von Makrofotografie, wenn das Bild des Objekts auf dem Kamerasensor genauso groß erscheint wie das Objekt selbst. Der Abbildungsmaßstab ist dann exakt 1, auch als 1:1 dargestellt.

Dies ist auch der bei Makroobjektiven häufig vorzufindende maximale Abbildungsmaßstab. Für diese Art der Fotografie ist zu Anfang nicht unbedingt teure Spezialausrüstung notwendig. Zu Beginn tut es auch ein Standardzoom mit Makrofunktion oder sogar eine Kompaktkamera. Auch mit modernen Smartphones lassen sich zum Teil erstaunliche“ Makroaufnahmen“ erstellen! Hier ist der kleine Sensor eher Vorteilhaft, da dieser mehr Schärfentiefe bietet.

Motive

Ein großer Vorteil der Makrofotografie ist die riesige Motivvielfalt. Diese finden wir überall, angefangen von der Natur über Architektur, Technik und bei den Alltagsgegenständen. Als Anfänger sollte man in seiner direkten Umgebung auf Motivsuche gehen. Natürlich sind viele Alltagsmotive in der normalen Ansicht relativ unspektakulär. Ihre eigentlichen Reiz entfalten sie erst in der vergrößerten Darstellung.

Also geht es Anfangs darum das Auge für diese in „Normalgröße“ oft unspektakulär wirkenden Motive zu schulen, um diese dann auch als solche zu erkennen. Wenn einen diese kleinen Dinge dann begeistert haben, lassen sie einen so schnell nicht mehr los. Also startet mit Detailaufnahmen, dicht ran ist hier die Devise. Keinen Zentimeter verschenken, den Mindestabstand der Objektive / Kameras voll ausreizen.

Bildbeispiele aus meinem Archiv

Hier habe ich mal einen kleinen Querschnitt von Detailaufnahmen aus verschiedenen Bereichen rausgesucht. Natur, Architektur, Struktur, Farbe, Form, Technik. Überall um uns herum warten spannende Motive. Wir müssen diese nur entdecken, nah ran und möglichst formatfüllend ablichten. Hierfür benötigt man keinerlei Spezialausrüstung. Selbst mit der Kompaktkamera steht uns diese Motivwelt offen. Also, nochmal nah ran!

Wenn wir unseren Blick für diese Motive geschult haben, können wir den nächsten Schritt machen und etwas Geld in die Ausrüstung / Technik investieren. Auch hier kann man klein anfangen und nach und nach sein Equipment erweitern.

Technik / Voraussetzungen

Allgemein

Da wir unsere Motive häufig in ungünstigen Positionen vorfinden ist es absolut hilfreich einen hochwertigen Monitor zur Bild / Schärfebeurteilung an der Kamera zu haben. Dieser sollte möglichst hell, hoch auflösen und im Idealfall auch noch klappbar sein. Eine Fokuslupe erleichter die Scharfstellung im Zweifel enorm. Über die Kameraauflösung braucht man heutzutage eigentlich kein Wort mehr zu verlieren. Diese ist im Normalfall mitlerweile immer ausreichend hoch für detaillierete Bilder. Im Gegensatz dazu spielt die Sensorgröße immer noch eine wichtige Rolle. Zum einen was Rauschfreiheit angeht und zum anderen was die Schärfentiefe betrifft.

Beides Faktoren welche im Makrobereich entscheident sein können. Einfach ausgedrückt hierzu nur soviel, umso kleiner der Sensor umso größer der Schärfentiefebereich. Dafür steigt im Gegenzug das Rauschen umso kleiner der Sensor ist. Daher muß man sich entscheiden was einem wichtiger ist. Das Sensorformat APS C ist hier auf jeden Fall der goldene Mittelweg und bringt heutzutage keine gravierenden Nachteile mehr mit sich.

Für Anfänger sicherlich nicht unwichtig ist ein Vollprogramm – oder ein Nahaufnahmemodus für die Belichtung. Viele Kameras bieten auch entsprechend detalliert angepasste Motivprogramme, die einem zu Anfang die verschiedenen Einstellungen abnehmen und selbst konfigurieren. Wichtig hierbei ist natürlich nur, dass sich all diese Automatikfunktionen abschalten lassen! Wünschenswert für Fortgeschrittenen ist in jedem Fall eine komplett manuelle Einstellung inkl. manuellem Fokus. Auch der Weißabgleich sollte neben einer Automatik natürlich auch manuelle Eingriffe zulassen.

Kompaktkamera

Sollte man sich für eine Kompaktkamera entscheiden kommt dem Zoomobjektiv eine erhöhte Bedeutung zu. Denn in der Regel sind diese Optiken nicht auswechselbar und man muß mit der einmal getroffenen Entscheidung länger leben. Hier kommt es einzig und allein auf den optischen Zoom an. Digitale Zoomfaktoren sind reines Marketing. Dazu sollten wir auch auf einen hochwertigen Bildstabilisator achten. Ein eingebauter Blitz ist in der Regel auch sehr hilfreich.

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Zum Schluß  sollte heutzutage ein Nutzbarer ISO Bereich bis 1000 / 1600 möglich sein. All diese Punkte lassen sich in der Regel mit ein paar Probeaufnahmen direkt vor Ort im Geschäft überprüfen und entsprechend beurteilen. Grundsätzlich bieten die Spiegelreflexkameras natürlich eine wesentlich größere Auswahl an Zubehör. Angefangen bei speziellen Macro Objektiven über Blitzgeräten bis hin zu Balgengeräten, Twischenringen und Nahlinsen. Hier findet ihr meinen Artikel über die verschiedenen Kamerasysteme.

Weiteres Zubehör allgemein

An erster Stelle würde ich hier das Stativ nennen. Immer wieder kommen wir in die Situation stark abblenden zu müssen, was zu längeren Belichtungszeiten führt. Selbst ein guter Bildstabilisator hat seine Grenzen und der Bildaufbau läßt sich vom Stativ mitunter auch einfacher kontrollieren. Auch hier kann man für wenig Geld, 75-150€ schon vernüftige Technik bekommen.

Hier gilt umso leichter und stabiler umso teurer. Ich selbst benutze ein großes Benro und ein kleines Sirui Reisestativ. Desweiteren wären da die Nahlinsen die es in verschiedenen Größen und Stärken gibt (wie eine Lesebrille) und die vor die Objektive geschraubt werden. Damit muß man näher an das Objekt. Bekommt aber für kleines Geld eine größere Abbildung.

Zubehör Spiegelreflex speziell

Egal für welches System oder Marke sie sich bei Spiegelreflexkameras entscheiden. In jedem Fall gibt es eine Menge an verschiedenen Objektiven und speziellem Zubehör. Entweder direkt vom Kamerahersteller oder aber vom Zubehör Produzenten. Dies ist dann neben der evtl. besseren Abbildungsleistung, der Hauptvorteil dieser Kamerakategorie. Die Kameragehäuse sind größer, was es ermöglicht größere Sensoren, mehr Bedienelemente und letztlich mehr Ausstattung einzubauen. Dies führt dazu das wir mehr mit schleppen müssen und insgesamt alles schwerer und nicht unbedingt einfacher wird , auch beim Fotografieren.

Denn all das muß ja auch verstanden und bedient werden! Auch hier fange ich mit den Nahlinsen an. Günstig und effektiv und einfach enzusetzen. Dann gibt es die sog. Umkehrringe. Damit werden „normale“ Objektive verkehrt herum an die Kamera angesetzt. Der Effekt ist der ähnlich eines Vergrößerungsglases. Hier gibt es einfache Varianten mit denen anschließend alles manuell eingestellt werden muß oder die hochwertigeren die die Automatikfunktionen an die Kamera weitergeben können.

Nahlinsen

           Umkehrringe

Desweiteren folgen die Zwischenringe. Diese Ringe beinhalten keinerlei optische Elemenet und dienen lediglich dazu den Abstand der Optik zum Sensor zu vergrößern. Dies bewirkt das man näher an das Objekt herangehen kann. Was wiederum den Abblidungsmaßstab vergrößert. Diese Verlängerung führt lediglich zu etwas Lichtverlust, was  lediglich eine längere Belichtung zur Folge hat. auch hier gibt es einfach und teuer mit den gleichen Einschränkungen wie bei den Umkehrringen.

Zwischenringe

Als nächstes folgen die Balgengeräte. Diese sind einfach gesagt eigentlich nur ein „variabler Zwischenring“. hier läßt sich der Abstand stufenlos regulieren. Dieses Zubehör ist meiner Meinung allerdings nur für die reine Studiofotografie geeignet und nicht Outdoortauglich.

 

Balgengerät

Spezielle Blitzsysteme und Zubehör

Natürlich lassen sich auch für die Makrofotografie die normalen Blitzgeräte der Hersteller bis zu gewissen Grenzen einsetzen. Allerding bedingt die Position auf der Kamera das sich die Motive nicht immer schattenfrei ausleuchten lassen. Dafür  gibt es dann sog. Ring – oder Zangenblitze. Diese erlauben auch bei minimalen Motivabstand eine gleichmäßige und schattenfreie Ausleuchtung.

Sigma Ringblitz

 

Nikon R1C1 Zangenblitzsystem

 

Noch mehr Zubehör

Sehr hilfreich für Makroaufnahmen und eigentlich zwingend erforderlich für komfortabeles Arbeiten sind Makroschienen und Fernauslöser.

 

Makroschiene

Kabel – Fernauslöser

 

Fazit / Empfehlung

Wie man sieht ist die Bandbreite sowohl von den Motiven als auch vom speziellen Zubehör sehr groß. Allerdings stellt sich bei allen Bildern der typische „Makro Bildeindruck“ ein. Alltägliches wird außergewöhnlich allein schon durch den großen Abbildungsmaßstab. Ich hoffe ich konnte den einen oder anderen für meine kleine neue Lesereihe „die Makrofotografie“ interessieren und wir sehen uns in Teil 2 wieder.

Meine komplette Serie Makrofotografie für Einsteiger findet ihr  als PDF zum Download hier in meinem Shop!

In Teil zwei werde ich den Technikteil mit Informationen zu Makroobjektiven für Spiegelrefelex Kameras abschließen..

Meine Reihe zur Stockfotografie findet ihr hier.

Zum Fine Art Drucken hier.

Meine Fototechnik hier

Hier geht es zur Artikelserie Makrofotografie.

 

 

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Letzte Aktualisierung am 19.04.2022 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 56 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider mußte ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 10 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als Digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Schaut auch gerne in meinem Shop vorbei, vielleicht findet Ihr dort etwas passendes. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

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